Gescheiterte Sessions?
Man sagt, dass jemand scheitert, wenn diese Person ihr Ziel oder ihre Ziele nicht erreicht hat. Wann kann eine BDSM-Session, also eine bestimmte Zeitspanne, in der Menschen miteinander BDSM praktizieren, als gescheitert angesehen werden? Von wem? Aus welchen Gründen? Und wie wird kommunikativ mit diesem Scheitern umgegangen?
In diesem Themenabend beschäftigen wir uns mit verschiedenen Situationen des Scheiterns, die in BDSM-Sessions auftreten können. Oftmals, aber nicht immer, sind die Ansichten um Scheitern oder zum Erfolg einer BDSM-Session ebenso individuell, wie die Wünsche und Persönlichkeiten der Spielenden.
Um Raum für Selbstreflexion und Austausch zu diesen subjektiven Ansichten und den kommunikativen Umgang mit ihnen zu schaffen, werden wir uns in diesem Themenabend zunächst damit beschäftigen, welche Ziele mit einer BDSM-Session grundsätzlich und absolut gesehen nicht zu verfolgen sind. Es geht hier zunächst darum, welche Praktiken rechtlich zulässig sind.
In einem zweiten Schritt geht es um Konsens, also darum, wie Spielende sich vor, während und nach einer Session versichern können, dass ihre Praktiken mit dem Einverständnis ihrer / ihres Partner*in(nen) erfolgen. Hier wird die Moderierende zunächst Raum dazu geben, dass Anwesende für sich reflektieren, mit welchen persönlichen Zielen und Werten sie zumeist in eine BDSM-Session gehen. Ebenso soll eine Selbstreflexion dazu gefördert werden, wo einzelne Teilnehmende persönlich gegenüber Unerwartetem offen sind, und dazu, welche körperlichen oder psychischen Risiken von Sessions sie bereit und nicht bereit sind, in Kauf zu nehmen. In der Gruppe sprechen wir darüber, ob und wie wir diese persönlichen Vorlieben und Grenzen bisher gegenüber anderen zum Beispiel im Vorfeld von Sessions geäußert haben (oder äußern könnten). Genauer werden wir auch besprechen, wie wir jeweils mit Safewörtern umgehen (oder umgehen könnten) und welche Erfahrungen wir jeweils mit dem Abbrechen von Sessions gemacht haben (oder machen könnten).
In einem letzten Teil beschäftigen wir uns damit, welche Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen Spielpartner*innen dann auftreten können, wenn eine Session abgebrochen wurde oder aus einem anderen Grund als gescheitert empfunden wird. In diesem Teil geht es um die Vorteile und Hindernisse einer offenen Kommunikation über intime Themen und um Potentiale und Schwierigkeiten im Umgang mit Kritik und zwischenmenschlichen Unterschieden.
Zur Teilnahme an diesem Themenabend brauchst du keinerlei Vorerfahrung im BDSM. Wir freuen uns, wenn du dich mit deinen persönlichen Ansichten und Lebenserfahrungen respektvoll in die Diskussion einbringst und wenn Personen mit weniger BDSM-Erfahrung von den Beiträgen erfahrenerer Personen profitieren und umgekehrt.
Die Themenabende werden ehrenamtlich organisiert. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Voranmeldung.
Die Teilnahme ist für alle Erwachsenen offen.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Gewaltverherrlichung lehnen wir ab.
Der Veranstaltungsort ist leider nicht barrierefrei.
Zu Teilnahme an der Diskussion sind solide Deutschkenntnisse notwendig (min. B1). Verständnishilfen auf Englisch können in der Regel von einzelnen Anwesenden angeboten werden.
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Moderation: Arachne
Ort: SHZ München, Westendstr. 68, 80339 München, Raum G4 im II. Stock rechts
Das SHZ ist mit der Trambahn 18/19/29 Haltestelle Schrenkstr. in 15 Minuten vom Hauptbahnhof zu erreichen. Parkplätze gibt es auf der Landsbergerstr. in 100m Luftlinie ausreichend
Zeit: 6. Januar 2025, 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr.
Danach gehen viele der Teilnehmenden noch zum Weiterratschen in ein nahegelegenes Lokal. |